Tacitus sagte:
Je höher der Stand, desto näher der Sturz.
So viel zur Karriereleiter, die in vielen Unternehmen noch immer als einzig gangbarer Weg gilt. Wer gute Arbeit leistet, soll führen – als sei das selbstverständlich.
Doch was, wenn jemand gar nicht führen will?
Wenn Fachlichkeit das Ziel ist und nicht Personalverantwortung?
Beförderungen wider Willen sind kein Betriebsunfall, sondern ein systemisches Problem. Sie wurzeln in veralteten Bewertungen, die Leistung mit Führungspotenzial verwechseln. Und sie münden in Überforderung, Demotivation, stillem Rückzug.
Moderne Unternehmen ticken anders.
Sie bieten Fachkarrieren mit Gewicht, trennen Entwicklung von Vergütung und setzen auf kontinuierliches Feedback statt Jahresnoten. Sie achten auf Wirkung, nicht nur auf Output.
So bleibt Führung jenen vorbehalten, die Lust darauf haben – und Teams bleiben von Fehlbesetzungen verschont.
Was wir als Personalberater beitragen?
Wir erkennen Haltung, nicht nur Titel. Wir verhindern Machtspiele, schaffen Klarheit. Damit Menschen dort wirken, wo sie am meisten bewegen können – ob als Führungskraft oder als exzellenter Fachmann.
Vielleicht ist das die wahre Kunst moderner Karrieren: zu wissen, wo man wirklich hingehört.
Autor:
Walter Wittmann ist erfahrener Personalberater und Geschäftsführer von WeSearch Personalberatung; er begleitet Unternehmen seit über zwei Jahrzehnten dabei, Führungs- und Schlüsselpositionen treffsicher und nachhaltig zu besetzen.

